Das Wunder von Mahabana

Die Geschichte von Boto und Mary

25. Mai 2021
Zuletzt aktualisiert
Chris
Autor:in
Erfolgsgeschichten
Kategorie
Bäume pflanzen ermöglicht großartige Dinge. Das Wunder von Mahabana – Die Geschichte von Boto und Mary ist eine wunderschöne Erfolgsgeschichte von Click A Tree Partnern in Madagaskar. Lies die Geschichte, um zu erfahren, wie das Bäumepflanzen in Madagaskar Leben verändert!
Das Wunder von Mahabana Die beeindruckende Geschichte von Mary Japo und Boto

Ein Happy End

Heute sind Boto und Mary ein glückliches Paar, das in seinem neu eröffneten Coffeeshop Getränke serviert. Draußen weht eine leichte Brise die Palmen sachte hin und her, lässt Blätter rascheln. Einige Vögel statten den Gästen immer wieder kurze Besuche ab. Die Kokosnussschalen von gestern liegen auf einem Haufen im Garten und werden bald zu Kompost. Die Luft ist feucht.

Drinnen klappern Tassen und Besteck, Freunde treffen sich zum Quatschen und um Neuigkeiten auszutauschen. Die Sonne scheint durch die offenen Fenster und der Duft von frisch geröstetem Kaffee erfüllt den Raum. Ein stolzer Inhaber huscht umher, um seine zahlreichen Gäste zu bewirten.

Der Laden ist schon jetzt ein Lieblingsort in Mahabana geworden. Das kleine Städtchen liegt an Madagaskars riesiger Küste. Boto und Marys neues Leben gibt ihnen beruhigende Sicherheit, ist umweltfreundlich und vor allem ein Vorbild für andere.

Wenn du sie fragen würdest, ob irgendetwas davon vor ein paar Jahren auch nur denkbar gewesen wäre, sie würden an Ort und Stelle in Gelächter ausbrechen. Hier, in ihrem Coffeeshop, der zu dieser Zeit nicht einmal existierte. Boto lächelt, „Selbst in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir das hier nicht vorstellen können.“

Ihr jüngstes Kind, Japo, studiert zurzeit an der Universität Umweltwissenschaften. Wenn Boto über seinen Sohn spricht, bekommt er ein Leuchten in den Augen. Er nennt sich selbst „den stolzesten Vater der Stadt“.

Ihre Geschichte ist bemerkenswert und für lange Zeit war diese Erfolgstory eine Seltenheit in der Region. Jetzt nicht mehr.

Ein Blick zurück

Vor einigen Jahren ist die Situation noch eine ganz andere: Boto und Mary sind gefangen in ihren Schulden. Sie arbeiten hart und sparen wo sie können, aber sie kommen auf keinen grünen Zweig. Es ist ein Teufelskreis der Armut, aus dem viele leider keinen Ausweg finden.

Boto und Mary leben ein bescheidenes Leben in Mahabana, einem kleinen Fischerdorf an der Westküste Madagaskars. Ein Dorf, das letztendlich das gleiche Schicksal erleiden würde wie viele andere benachbarte Küstenstädte.

Fehlendes Umweltbewusstsein und mangelnder Naturschutz würden zu einer gefährlichen Überfischung führen. Die schrumpfende Population der heimischen Meerestiere würde nicht mehr genug Nahrung für die Gemeinschaft bieten. Die Bewohner könnten sich nicht mehr selbst versorgen.

Das Meer war für die Mehrheit der Dorfbewohner die Haupteinnahmequelle und diese war jetzt am Verschwinden. Der verheerende Verlust von Fischzuchtbetrieben wurde von den Bewohnern registriert, aber sie konnten nicht wissen, welche weitreichenden Folgen dies letztendlich haben würde.

Boto und Mary versuchten noch immer verzweifelt, ihre Familie auf traditionellem Weg zu versorgen und verbrachten ihre Tage weiter beim Fischfang. Sie hatten keine Ahnung, dass die kontinuierliche Abholzung um sie herum der Hauptgrund dafür war, dass die Fische verschwanden. Ihre spärliche tägliche Ausbeute wurde bald zum Problem.

Die Salinen

Die einzige andere Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, war, Salz aus den nahe gelegenen Salinen zu gewinnen und zu verkaufen. Das war jedoch mit einigen Problemen verbunden, es gab nämlich weder eine Infrastruktur, noch einen organisierten Transport zu und von den Salinen. Ohne eigenes Transportmittel hatten sie Mühe, dorthin zu gelangen.

Bemerkenswerterweise schafften sie es, aus Digen, die sie finden konnten, ein Kanu zu bauen. “Unsere einzige Decke diente als Segel!”, lacht Mary. Heute machen sie Witze über die Zeit, als die Risiken dieser abenteuerlichen Fahrten in einem selbstgebastelten Kanu größer als der Nutzen waren.

Weil lokale Ressourcen äußerst begrenzt und ihre Hauptnahrungsquelle Reis schwer zu beschaffen war, ließen sie immer mehr Mahlzeiten aus. Nichts schien lange genug zu halten und die Kinder hatten jede Nacht Hunger.

Ihre Tage waren trostlos, Auswege waren nicht vorhanden und ihre Gesundheit begann sich zu verschlechtern. Die schlaflosen Nächte verbrachten sie damit, sich um Schulgebühren, Essen und begrenzte Arbeitsmöglichkeiten zu sorgen – Gedanken an medizinische Versorgung wurden kaum zugelassen.

Letzter Ausweg

Welche andere Option hatten sie? Als Boto sich eingestehen musste, dass er durch das Fischen und den Salzverkauf den Lebensunterhalt nicht mehr verdienen konnte, sah er nur noch eine Möglichkeit, sich und seine Familie über Wasser zu halten. Boto sah sich gezwungen, Mangrovenbäume zu fällen. „Es brach mir das Herz. Ich wusste bereits damals, dass es falsch war, aber wir brauchten dringend Essen. Ich hatte keine andere Wahl.“ Bei diesen Worten hört man niemanden mehr lachen.

So, wie viele andere, die verzweifelt Geld verdienen mussten, verbrachte Boto seine Tage damit, ein weiteres, wertvolles Ökosystem seiner Heimat unfreiwillig zu zerstören. Für das verkaufte Holz erhielt er einen Hungerlohn, kaum genug, um die täglichen Kosten der Familie zu decken. Er erhielt Centbeträge für die brutale Knochenarbeit. Er musste oft einen ganzen Baum auf Rücken und Schultern tragen, eine schwere Last, die seine Gesundheit mit der Zeit weiter ruinierte.

Japo war noch jung und wohnte zuhause. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als zur Schule gehen zu können. Aber so groß sein Wunsch auch war, die Kosten dafür waren nicht zu stemmen und Nahrung war wichtiger.

Boto und Mary waren nicht die einzigen, die täglich kämpften. Es gab viele Familien, denen es ähnlich ging, die kaum über die Runden kamen. Wer weiß, wie lange das Kartenhaus ihrer Existenz noch bestanden hätte, ohne den Beginn von Aufforstungsprojekten? Wie viele kostbare Lebensräume zerstört worden wären?

Als 2007 die ersten Leute mit neuen Ideen zur Aufforstung des Landes in Madagaskar eintrafen, begegnete ihnen viel Skepsis.

Aber ihre Vision sorgte dafür, die Gemeinschaft für immer zu verändern.

Zeit für Veränderung

Sie begannen ihre Arbeit mit einer klaren Haltung: Sie schafften nicht nur neue Möglichkeiten, das Dorf zu retten, sie brachten auch Nachhaltigkeit, Bildung und Hoffnung auf eine bessere Zukunft in die Gemeinschaft. Ihre Arbeit in Mahabana sorgte für eine positive Wandlung. Aber dafür mussten sie mit kleinen Schritten beginnen.

Boto und Mary gehörten zu den ersten Bewohnern, die die neuen Ideen zur Aufforstung Madagaskars begrüßten und ihr Vertrauen wurde belohnt.

“Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, als ich davon erfuhr“, erzählt Mary. “Ich war zu hause, am Kochen und wartete darauf, dass Boto von der Arbeit kommt.

Als ich Jamie und Alissa auf unser Haus zulaufen sah, konnte ich meinen Augen kaum trauen – Wir bekommen nicht viele Besucher in Mahabana. Sie wollten hereinkommen, um mit uns „über eine Möglichkeit zu sprechen“.

Ihr hättet mich mal sehen sollen. Ich war so nervös und hier sah es furchtbar unordentlich aus! Ich versuchte Tee zu kochen, die Stühle und den Boden sauber zu machen… Nach so vielen Jahren ist mir zum ersten Mal der Reis angebrannt!“, seufzt sie.

Aufforstung in Madagaskar

„Sie erklärten ihr Vorhaben, unsere Gemeinde wieder aufzuforsten“, erzählt Mary. In Mahabana wurde eine kleine Gruppe von 8 Arbeitern mit dem neuen Titel „Bäumepflanzer“ eingestellt. Boto und Mary waren Teil dieser Gruppe.

Nach so langer Zeit der Entbehrung begann sich der Alltag der Familie zu verändern. Boto hatte die Ehre, die ersten Mangroven-Brutknospen zu pflanzen.

Einer der größten Erfolge des Projekts war, dass diejenigen, die früher den natürlichen Lebensraum zerstört haben, jetzt das Gegenteil taten. Anstatt Bäume zu vernichten und das Holz zu verkaufen, pflanzte Boto sie jetzt und schuf eine Zukunft.

100.000 Mangroven wurden von den 8 Angestellten allein im ersten Jahr gepflanzt. Ihre Körper wurden nicht mehr mit der schweren Last und endlos erscheinenden Arbeitstagen geschunden. Zum ersten Mal in ihrem Arbeitsleben erhielten die Bäumepflanzer einen fairen und konstanten Lohn.

Sie haben, wie auch das gesamte Dorf, schnell die Vorteile der Aufforstung ihrer Heimat erkannt. Natürlich wollten jetzt viele weitere Dorfbewohner auch dabei sein.

Das Wunder von Mahabana

Als der Erfolg des Projekts deutlich wurde und die Fördergelder stiegen, wurden zusätzliche Arbeiter benötigt. So wurden weitere Menschen aus Mahabana eingestellt, was den zusätzlichen Vorteil brachte, dass weniger Dorfbewohner in der Abholzung tätig waren.

Inzwischen erfüllt die harte Arbeit, das eigene Land aufzuforsten, die Dorfbewohner mit Stolz. Ihre Funktion hat bei den Arbeitern zu großem Verantwortungsbewusstsein für ihre Bäume geführt. Dadurch, dass jetzt auch weniger Familien vom Fischfang abhängig sind, haben sich auch bedrohte Meeresbestände erholen können.

Das Leben im madagassischen Dorf hat sich grundlegend verändert. Nicht nur für Boto und Marys Familie hat sich die Lebensqualität extrem verbessert. Die gesamte Gemeinschaft wurde gestärkt.

Etwa 82 Millionen Bäume wurden mittlerweile gepflanzt. Viele Beschäftigte konnten sich eigenes Land in der Stadt kaufen. Sie haben nicht nur mehr Teilhabe ihn ihrer Gemeinschaft, sie haben auch mehr Möglichkeiten, sich für die Erhaltung ihrer Heimat einzusetzen.

Durch ein geregeltes, faires Einkommen können sie sich gut ernähren, sich Medikamente, Kleidung und andere Alltagsgegenstände wie Matratzen leisten.

Außerdem war es möglich, eine neue Schule im Dorf zu errichten und Familien können sich nun die Ausbildung ihrer Kinder leisten. Was einst eine gefährliche Spirale der Armut war, ist nun ein solides Gerüst aus Aubildung, Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein für die Zukunft.

Der Coffeeshop

Boto und Mary freuen sich über ihren gut besuchten Coffeeshop, treffen Freunde und genießen ihr Leben. Sie sind der Schuldenfalle entkommen und beschäftigen inzwischen ihre eigenen Angestellten.

Sie haben alles was sie brauchen, um für ihre Familie und die Gemeinschaft in Mahabana zu sorgen. Es ist sogar genügend Erspartes übrig, um anderen in Not zu helfen.

Japo konnte inzwischen sogar ein Studium der Umweltwissenschaften aufnehmen. Dieses Wochenende kommt er für einem kurzen Besuch zurück in seine Heimat.

Nachdem er am eigenen Leib erfahren hat, welchen Einfluss die Aufforstung in Madagaskar auf sein Leben hatte, hofft er, eines Tages in die Fußstapfen seiner Eltern treten zu können. Er möchte an der Zukunft seines Landes mitwirken und den Weg in eine gute Zukunft weitergehen.

“Es wird toll, ihn wieder bei uns zu haben” gesteht Boto. Mary zwinkert und fügt hinzu: “Und er kann dir dabei helfen, den Kompost zu verteilen!”

Boto nickt, strahlt über beide Ohren und schenkt sich noch etwas Kaffee ein. Vor ein paar Jahren kämpften die beiden noch ums Überleben ihrer Familie. Jetzt ist ihr jüngster Sohn ein gut gekleideter und gebildeter Student. Und all das, nur weil ein paar gutmütige Menschen sie für das Bäumepflanzen bezahlten.

Während er an seinem Kaffee nippt und an seinen Sohn Japo denkt, sieht man, wie sein Hemd um die Brust zu spannen beginnt. Boto ist ganz sicher der stolzeste Vater in der ganzen Stadt.

Wunder geschehen

Geschichten wie das Wunder von Mahabana waren einmal sehr selten, daher auch der Name. Aber Zeiten ändern sich und eine tolle Zukunft liegt vor uns. Wunder geschehen – und du kannst dabei helfen. Bäume zu pflanzen ist nicht kompliziert. Du kannst jetzt gleich einen Baum in Madagaskar pflanzen lassen. Direkt online, von deinem Bildschirm aus.

Und du kannst helfen, unsere Zukunft zu verändern, ohne einen einzigen Cent auszugeben.

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